DDR-PLANUNGSGESCHICHTE
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Werner Rösler: 2. Verzweiflung und Utopie

Der Berliner Architekt Werner Rösler (1936–1988), der an der TU Dresden studiert hatte, war seit 1966 Mitarbeiter des Instituts für Städtebau und Architektur der Bauakademie der DDR. Als begabter, kreativer Zeichner (zahlreiche seiner Entwürfe aus verschiedenen Projekten sind im Portal DigiPEER zu finden) fertigte er u.a. wichtige Studien für den Palast der Republik an und »aktivierte mit seinen variantenreichen Architekturvorstellungen den Planungsprozess des Palastes in eminenter Weise« (H. Engler).

Privat hielt Rösler Mitte der 1980er Jahre auf zahlreichen Blättern Zeichenpapier seine Ansichten zu architektonischen, politischen und gesellschaftlichen Themen in Wort und Bild fest. Aus diesen teils fast comicartigen, dabei sehr ernsthaften Aufzeichnungen spricht tiefe Verzweiflung angesichts von Architektur und Städtebau in der DDR, die er für verfehlt hielt. Positiv gewendet, versuchte sich Rösler an der Konzeption einer sozialen Architektur mittels Vernetzung mit bislang wenig beachteten naturwissenschaftlich-kosmologischen Aspekten.

roesler_1.54
»Städtebau?« (Blick vom Berliner Fernsehturm auf das Marx-Engels-Forum) (Ausschnitt aus Blatt 1.54)
roesler_3.01
»Das Wohnungsbauprogramm der DDR zeigt, was der reale Sozialismus zu leisten vermag, aber noch mehr, was er nicht zu leisten vermag. Wohnkomplex Mühlenberg in Straußberg« (Ausschnitt aus Blatt 3.01)
roesler_3.02
Plattenbau in Greifswald: »Peinlich wirkt der Kontrast im Detail zu der gotischen Kirche (im Hintergrund)« (Ausschnitt aus Blatt 3.02)
roesler_3.14
»geradezu primitiv das Wohngebiet Paunsdorf/Engelsdorf. Ideenlos und steril. formlos« (Ausschnitt aus Blatt 3.14)

 

Quellenhinweis

 

Literatur